Egino G. Weinert, Sonntags-Evangelien-Kalender 2025: Sind nicht zehn rein geworden? Wo sind die neun?
Sonntag zu Hause – 28. Sonntag im Jahreskreis
Er lobte Gott und dankte Jesus
Unser Vorschlag für einen Gottesdienst zuhause – 28. Sonntag im Jahreskreis (12.10.2025):
Lied
GL 268 Erbarme dich, erbarm dich mein
Zur Ruhe kommen
Wir atmen tief ein und aus. Wir spüren unseren Atem. Wir lassen alle Gedanken kommen und wieder gehen. Wir sprechen mit dem Atemrhythmus mehrere Male langsam:
Jesus - Herr
Gebet
Du hast das Leben allen gegeben,
gib uns heute dein gutes Wort.
So geht dein Segen auf unseren Wegen,
bis die Sonne sinkt, mit uns fort.
Du bist der Anfang, dem wir vertrauen,
du bist das Ende, auf das wir schauen.
Was immer kommen mag,
du bist uns nah.
Wir aber gehen,
von dir gesehen,
in dir geborgen,
durch Nacht und Morgen
und singen ewig dir:
Halleluja
Jörg Zink, Gl 11.4
Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas (Lk 17, 11-19)
Es geschah auf dem Weg nach Jerusalem:
Jesus zog durch das Grenzgebiet von Samárien und Galiläa.
Als er in ein Dorf hineingehen wollte,
kamen ihm zehn Aussätzige entgegen.
Sie blieben in der Ferne stehen
und riefen: Jesus,
Meister,
hab Erbarmen mit uns!
Als er sie sah,
sagte er zu ihnen: Geht, zeigt euch den Priestern!
Und es geschah:
Während sie hingingen, wurden sie rein.
Einer von ihnen aber kehrte um,
als er sah, dass er geheilt war;
und er lobte Gott mit lauter Stimme.
Er warf sich vor den Füßen Jesu auf das Angesicht
und dankte ihm.
Dieser Mann war ein Samaríter.
Da sagte Jesus:
Sind nicht zehn rein geworden?
Wo sind die neun?
Ist denn keiner umgekehrt, um Gott zu ehren,
außer diesem Fremden?
Und er sagte zu ihm: Steh auf und geh!
Dein Glaube hat dich gerettet.
Gedanken zum Evangelium
- Auf dem Weg nach Jerusalem lehrt Jesus vor allem seine Jünger. Und doch hilft er jetzt allen, die darum bitten, Juden wie Samaritern. Vertrauensvoll machen sich die zehn Aussätzigen auf den Weg, der ihnen heilsam ist. Sie müssen selbst etwas tun für ihre Rettung. Was soll ich tun? Was ist heute meine Aufgabe?
- Lobe ich Gott für das Gute, das er mir schenkt? Bin ich ihm dankbar dafür? Dankbar auch anderen Menschen, die für mich Gutes tun? Oder halte ich mir alles nur als Frucht eigener Leistung zugute?
- Das Evangelium zeigt uns, wie es gut und richtig ist zu leben: Voll Vertrauen alles von Gott zu erbitten („Dein Glaube hat dich gerettet“), das mir Mögliche auch zu tun, Gott loben und ihm danken für das gelingende Leben, das er mir schenkt.
Gebet
Herr, du hast mich geheilt. Von dir kommt es, dass ich lebe. Deine Liebe hat mich gefunden, noch bevor ich rief. Ich habe von dir die Heilung empfangen, aber das Herz, das du berühren möchtest, ist immer noch nicht in seiner Tiefe aufgetan zum lebendigen Glauben: das Zurückkehren, die tiefe Bekehrung ist immer noch zu tun.
Herr, locke mich mit der Kraft deiner Liebe. Lass mich dankbar werden, damit das Herz, dieses so oft in sich befangene und verzagte, dieses so oft stumpfe und verschlossene Herz sich weitet und öffnet für dein größeres Wort: „Steh auf und geh! Dein Glaube hat dich gerettet.“
(Johannes Bours)