Sonntag zu Hause – Wer an mich glaubt, wird leben

Wir haben einen Vorschlag für einen Gottesdienst zuhause – 5. Fastensonntag (26. März 23):

Lied

GL 448 Herr, gib uns Mut zum Hören

Zur Ruhe kommen

Wir atmen tief ein und aus. Wir spüren unseren Atem. Wir lassen alle Gedanken kommen und wieder gehen. Wir sprechen mit dem Atemrhythmus mehrere Male langsam:

Jesus, öffne meine Ohren

Gebet

Herr, ich will glauben – hilf meinem Unglauben, meiner Angst.
Ich weiß, dass du mich hältst, auch wenn ich falle.  –
Nein, ich weiß es nicht. Ich glaube es.
Ich möchte es glauben.
Trotz allem. Hilf mir.

(nach Jörg Zink)

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes (Joh 11, 1-45)

In jener Zeit
3 sandten die Schwestern des Lázarus Jesus die Nachricht:
Herr, sieh: Der, den du liebst, er ist krank.
4 Als Jesus das hörte,
sagte er: Diese Krankheit führt nicht zum Tod,
sondern dient der Verherrlichung Gottes.
Durch sie soll der Sohn Gottes verherrlicht werden.
5 Jesus liebte aber Marta, ihre Schwester und Lázarus.
6 Als er hörte, dass Lázarus krank war,
blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er sich aufhielt.
7 Danach sagte er zu den Jüngern:
Lasst uns wieder nach Judäa gehen.
17 Als Jesus ankam,
fand er Lázarus schon vier Tage im Grab liegen.
20 Als Marta hörte, dass Jesus komme,
ging sie ihm entgegen,
Maria aber blieb im Haus sitzen.
21 Marta sagte zu Jesus: Herr, wärst du hier gewesen,
dann wäre mein Bruder nicht gestorben.
22 Aber auch jetzt weiß ich:
Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben.
23  Jesus sagte zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen.
24 Marta sagte zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird
bei der Auferstehung am Jüngsten Tag.
25 Jesus sagte zu ihr:
Ich bin die Auferstehung und das Leben.
Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt,
26 und jeder, der lebt und an mich glaubt,
wird auf ewig nicht sterben. - Glaubst du das?
27 Marta sagte zu ihm:
Ja, Herr, ich glaube, dass du der Christus bist,
der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.

33b Jesus war im Innersten erregt und erschüttert.
34 Er sagte: Wo habt ihr ihn bestattet?
Sie sagten zu ihm: Herr, komm und sieh!
35 Da weinte Jesus.
36  Die Juden sagten: Seht, wie lieb er ihn hatte!
37 Einige aber sagten:
Wenn er dem Blinden die Augen geöffnet hat,
hätte er dann nicht auch verhindern können, dass dieser hier starb?
38 Da wurde Jesus wiederum innerlich erregt
und er ging zum Grab.
Es war eine Höhle, die mit einem Stein verschlossen war.
39 Jesus sagte: Nehmt den Stein weg!
Marta, die Schwester des Verstorbenen,
sagte zu ihm: Herr, er riecht aber schon,
denn es ist bereits der vierte Tag.
40 Jesus sagte zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt:
Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen?
41 Da nahmen sie den Stein weg.
Jesus aber erhob seine Augen
und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast.
42 Ich wusste, dass du mich immer erhörst;
aber wegen der Menge, die um mich herumsteht,
habe ich es gesagt, damit sie glauben, dass du mich gesandt hast.
43 Nachdem er dies gesagt hatte,
rief er mit lauter Stimme: Lázarus, komm heraus!
44 Da kam der Verstorbene heraus;
seine Füße und Hände waren mit Binden umwickelt
und sein Gesicht war mit einem Schweißtuch verhüllt.
Jesus sagte zu ihnen: Löst ihm die Binden und lasst ihn weggehen!
45 Viele der Juden, die zu Maria gekommen waren
und gesehen hatten, was Jesus getan hatte, kamen zum Glauben an ihn.

Gedanken zum Evangelium

Die Stimmung in Jerusalem ist bereits gegen Jesus. Er stört. Er ist eine Gefahr für die allgemeine Ordnung. Er passt nicht ins Schema. Da erreicht ihn die Nachricht von der Krankheit des Freundes. Er reagiert seltsam: Nicht Tod, sondern Verherrlichung Gottes bedeutet das.
  • Wie kann ich das verstehen? Leid und Tod zur Verherrlichung Gottes? Vielleicht am ehesten am Lebensbeispiel Jesu.
  • Krankheit und Elend gibt es genug. Unsere Erde krankt: Klimakrise; unsere Gesellschaft krankt: Effektivitätswahn, Tanz ums Goldene Kalb, Unfriede, Krieg; ich kranke an Stress, Nervosität, Erschöpfung. Was bedeuten die vielen Krisen unserer Zeit?
  • Warum zögert Gott mit seiner Hilfe? Vielleicht, weil ich zu wenig oder nicht das Richtige tue? Weil ich erwarte, dass „die da oben“ was tun?
  • Gott will mir die Kraft des Lebens geben – für mich und für andere. Glaube ich das?

Gebet

Herr, ich möchte glauben.
Hilf meinem Unglauben,
und gib mir die Kraft zur Liebe.
Schenke allen deinen Frieden.

Lied

GL 266 Bekehre uns, vergib die Sünde